„Das Sterben müssen wir noch lernen“- AGO unterzeichnet Charta im Innovationsmobil der Jadehochschule

„Das Sterben müssen wir noch lernen“- AGO unterzeichnet Charta im Innovationsmobil der Jadehochschule

Gibt es eine Pflicht zu leben? Wann beginnt eigentlich „das Sterben“? Mit der Geburt oder erst dann, wenn eine schlimme Krankheit diagnostiziert wurde? Zum Auftakt der zweitägigen Veranstaltung der Oldenburger Initiative zur Umsetzung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland präsentierten Schülerinnen und Schüler des Alten Gymnasiums ihre Gedanken und kamen ganz öffentlich im Science Truck auf dem Julius-Mosen-Platz mit Oldenburgern, der Pastorin Aliet Jürgens, dem Leiter des Hospizes St. Peter, Andreas Wagner, der Geschäftsführerin des Palliativwerks, Susan Gohr, sowie miteinander ins Gespräch. Auch das Herbartgymnasium war mit zwei Beiträgen beteiligt. Von QR- Codes auf Grabsteinen über assistierten Suizid, bis zu der Wiedererweckung von geliebten Menschen in Form von Hologrammen oder dem praktischen Umgang mit den fünf Sterbephasen nach Kübler Ross, stellten die Schülerinnen und Schüler alles in Frage. Hitzig wurde die Debatte, als es um das Einfrieren von Menschen und dem dahinterstehenden Wunsch nach Unsterblichkeit ging: für die einen menschliche Neugier und für die anderen unerträgliche Hybris. Auf den ersten Blick scheint es, als habe Hospiz- und Palliativarbeit nicht viel mit Schule gemein, aber der Oldenburger Initiative geht es auch darum, die Situation schwerkranker Menschen dadurch zu verbessern, dass das Thema gesellschaftlich nicht mehr tabuisiert wird. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, soll das Thema auch in die Schule getragen werden. Deshalb unterzeichnete beim abschließenden Festakt neben der Stadträtin Dagmar Sachse und 14 Institutionen des medizinischen Bereiches auch Frank Marschhausen, der Leiter des Alten Gymnasiums, als erster Schulleiter die Charta.

Text: N. Lehmann

Fotos: N. Lehmann, A. Rohr