

Die Geschichte des Alten Gymnasiums
14. Jahrhundert: Unterricht in den christlichen Wissenschaften und der lateinischen Sprache durch das Chorherrenstift der Lambertikirche und andere Geistliche
1573 Gründung der Lateinschule durch den Grafen Johann (1614 Velsteinsche Schulordnung, „Die Schulen machen gute Christen, daraus werden treue Untertanen.“)
18. Jahrhundert: Aufnahme von Mathematik und modernen Sprachen (Englisch, Französisch, Dänisch, Italienisch) in den Fächerkanon
1792 Reform der Lateinschule unter Herzog Peter Friedrich Ludwig („Das Wohl des Staates ruht auf der Grundlage einer möglichst allgemeinen Bildung des Volkes.“); Umbenennung in Gymnasium; Erweiterung des Fächerkanons, u.a. Zeitungslektüre als Frühform der Gesellschaftskunde; Einrichtung einer Commerzklasse für Schüler, die weder studieren noch Latein lernen wollen
1814 Umzug in das Graf-Christopher-Haus (dem 1552 für Graf Christopher (1504-1566) erbauten Adelshof an der Mühlenstraße, der als bedeutendstes Renaissancebaudenkmal Oldenburgs 1926 abgebrochen wurde.
1815 Reorganisation des Gymnasiums; humanistisches Bildungskonzept; Reifeprüfung nach preußischem Vorbild
1878 Bezug des Neubaus am Theaterwall (heutige Schule)
1926 Erweiterung und Anbau der Hausmeisterwohnung
1914 Gründung des Reform-Realgymnasiums (mit Latein, neuen Sprachen und Naturwissenschaften)
1957 Umbenennung der Schule in Altes Gymnasium Oldenburg; Gymnasium mit altsprachlichem, neusprachlichem und mathematisch-naturwissenschaftlichem Zweig
1967 Aufstockung mit einer Stahl-Glas-Konstruktion
1968 Zuweisung der Villa Roonstraße
1972 Einführung der Koedukation
1975 Einführung der Reformierten Oberstufe
1980 Neubau der Turnhalle
1995 Einführung von Wirtschaft als Prüfungsfach in der Oberstufe
1998 – 2001 Brand und Wiederaufbau des Gebäudes am Theaterwall, Renovierung der Aula, Schaffung modernster naturwissenschaftlicher Räume
2004 Übernahme der 5. und 6. Klasssen (Auflösung der Orientierungsstufe), Einrichtung der Außenstelle Osternburg
2005 Einführung von Wirtschaft als Wahlpflichtfach in der Mittelstufe
2007 Erweiterung durch das Mensagebäude mit Fachräumen für Kunst und Musik
2009 Einführung von Spanisch als zweiter Fremdsprache (neben Latein und Französisch)
2013 Einführung der ersten iPad-Klasse (6b)
2014 Eröffnung des NanOLabors, Anerkennung als Offene Ganztagsschule, Sanierung und Neugestaltung der Außenfläche vor dem Portal, Integration der Schule in die moderne Oldenburger Stadtentwicklung.
2015 Einführung der Stundentafel II für alle Schülerinnen und Schüler zur Weiterentwicklung des WPK-Unterrichtes
2016 Schwerpunktsetzungen im Bereich Prävention und Förderung individueller Begabungen (Fordern und Fördern)
2017 Erweiterung des WPK-Angebotes Wirtschaft: Chinesische Landeskunde, Einführung in die chinesische Sprache, Kooperation mit dem Konfuziusinstitut Bremen
2018 Zuweisung der Vierzügigkeit durch die Stadt aufgrund der hohen Anmeldezahlen der Schule, AGO einziges städtisches Gymnasium IT-Projektschule
2019 Erweiterung des Wahlpflichtangebotes (Französisch als dritte Fremdsprache, naturwissenschaftlicher Schwerpunkt, informationstechnologischer Schwerpunkt, Wirtschaft-Umwelt/Nachhaltigkeit sowie Wirtschaft-China/Chinesisch als Schwerpunkte,
2020 Renovierung und Neugestaltung des Foyers (Licht, Farbsetzung, Vitrinen) und umfangreiche Renovierung der Klassenräume (neue Böden, Akustikdecken)
2021 Beginn der Arbeiten für die Errichtung eines hochmodernen Schulgebäudes (mit Turnhalle, Fach- und Klassenräumen) auf der Fläche der abgerissenen Turnhalle von 1980. Damit Entfall der Außenstellen. Ausstattung aller Klassenräume mit modernen Displays.
Persönlichkeiten aus dem Kreis der Ehemaligen
- Johann Michael Herbart (1703)
- Christian Wilhelm Ahlwardt (1760)
- Jacob Christoph Rudolph Eckermann (1770), evangelischer Theologe und Hochschullehrer in Kiel
- Johann Friedrich Herbart, Philosoph und Pädagoge
- Diedrich Konrad Muhle (1780), Chronist
- Karl Ludwig von Woltmann (1787), Historiker
- Johann Paul Ernst Greverus (1789)
- Dietrich Klävemann (* 1814, † 1889), Verwaltungsjurist und Abgeordneter in Oldenburg
- Carl Peter Wilhelm Gramberg (1816), Theologe und Pädagoge
- Friedrich Andreas Ruhstrat (1835), (* 1818, † 1896), Staatsminister im Großherzogtum Oldenburg
- Adolf Stahr (1836), (*1805, † 1876), stellvertretender Schulleiter und Lehrer am Alten Gymnasium, bedeutender Autor des Vormärz, Theaterkritiker, der das Großherzogliche Hoftheater zu einer Vorzeigebühne in Deutschland machte
- Wilhelm Heinrich Schüßler (1857), Arzt
- Lothar Meyer (1851), Chemiker
- Günther Jansen (* 1831, † 1914), Staatsminister im Großherzogtum Oldenburg
- Paul Müller-Kämpff (1861)
- Peter Friedrich Nicolaus Meyer (1873), oldenburgischer Verwaltungsjurist und Abgeordneter, Regierungspräsident des Fürstentums Lübeck
- Friedrich Julius Heinrich Ruhstrat (1873), (* 1854, † 1916), Staatsminister im Großherzogtum Oldenburg
- Ferdinand Hardekopf (* 1876, † 1954), Dichter, Publizist, Übersetzer, Reichstagsstenograf
- Eugen von Finckh (1877), Ministerpräsident 1923–1930 des Freistaates Oldenburg
- Hermann Oncken (1887), Historiker
- Erich Koch-Weser (1893), Reichsinnenminister 1919–1921 in der Weimarer Republik
- Enno Littmann (1894), Orientalist, der erste Übersetzer von Tausendundeine Nacht
- Theodor Francksen (1896), Kunstsammler
- Carl Ramsauer (1897), Physiker
- Karl Jaspers (1901), Philosoph
- Wilhelm Flor (1901), Jurist im Kirchendienst
- Heinrich Krahnstöver (1902), Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg
- Rudolf Karl Bultmann (1903), Theologe
- Prof. Dr. Joachim Rohlfes (1929), Professor für Geschichtsdidaktik, ehem. Schüler und Lehrer des Alten Gymnasiums
- Ulrich Gabler (1932), Schiffbauingenieur
- Peter Caesar, Landesjustizminister
- Gert Schiff (1943), Kunsthistoriker, wichtigster Erforscher der Kunst Johann Heinrich Füsslis
- Bernd Schiphorst (1962), Medienmanager
- Tilman Nagel (1962), Orientalist
- Ralf Schnell (1964), Literaturwissenschaftler
- Prof. Dr. Thomas Haye (1966), Philologe
- Klaus Addicks (1967), Anatom
- Friedrich Goerisch (1967), Mathematiker
- Niklas Holzberg (1967), Altphilologe
- Klaus Modick (1971), Schriftsteller
- Ulrich Lunscken (1971), Botschafter in Kuba
Erinnerung an unsere ermordeten jüdischen Schüler
Literatur:
Jürgen Weichardt (Hg.): Von der Lateinschule zum Alten Gymnasium Oldenburg 1573 – 1973. Oldenburg: Holzberg, 1973. Jürgen Weichardt (Hg.): Altes Gymnasium Oldenburg 1973 – 1993. Beiträge zu seiner Gegenwart und Geschichte. Oldenburg: Isensee, 1993. Ottheinrich Hestermann: Schulzeit im Dritten Reich. Oldenburg: Isensee, 1994. Klaus Modick: Schwarten, Pauker, Blaue Briefe. Oldenburger Schulzeit in den 60er Jahren. Oldenburg: Isensee. Ulrich Klügel: Das Studienseminar Oldenburg 1892-1983. Der lange Weg zur Professionalisierung der Lehrerausbildung an höheren Schulen. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt, 2017. hier geht es zur Rezension von Dr. Karl-Josef Burkard (StD a.D., von 1980 bis 2012 Lehrer am Alten Gymnasium und von 1998 bis 2012 Fachleiter für besondere Aufgaben am Studienseminar Oldenburg für das Lehramt an Gymnasien) .
Bildnachweis:
historische Abbildungen des Alten Gymnasiums mit freundlicher Genehmigung von www.alt-oldenburg.de .
