Wer am Ende der 11. Klasse die Nachricht bekam, dass man in den Sportkurs „Ski“ von Herrn Wessel gekommen war, der konnte sein Glück kaum fassen. 9 Tage Skifahrt mit Herrn Wessel, Herrn Zweigert und Frau Gottsmann – besser hätte man es nicht treffen können. Mit großer Vorfreude begaben wir uns am Freitagabend, dem 12.01.2023, zusammen mit dem Gymnasium Nordenham auf eine dreizehnstündige Busfahrt. Diese war zugegeben nicht sehr bequem, doch erwachte man am nächsten Tag mit der Sicht auf die schneebedeckten Tiroler Berge. In Kals am Großglockner angekommen verschwendeten wir keine Zeit. Nach einem Frühstück im Hotel war die Müdigkeit der Fahrt ganz vergessen und ehe man es sich versah, stand man das erste Mal mit seinen Ski auf der Piste. Nun, für einige war es bei Weitem nicht das erste Mal. Eine Reihe von schon erfahrenen Ski-Profis unterstützte die Lehrer beim Ausbilden der Anfänger und bremsten sie unten am Hang ab, wenn ein Anfänger kurz das Bremsen vergaß und den Idiotenhügel runterbretterte. Der erste Tag auf Ski verging im Flug, sodass wir schon bald am späten Nachmittag unsere Zimmer beziehen konnten. Diese waren keineswegs die allseits bekannten Jugendherbergszimmer mit Stockbetten und Bad auf dem Gang, sondern komfortable Dreibett- Zimmer inklusive modernen Badezimmern und einem eigenen Balkon. Nachdem man am nächsten Tag liebevoll von gehirnzellenschädigendem Apre-Ski Schlager aus Herrn Wessels Musik Box geweckt wurde, ging es nach dem Frühstück direkt weiter. Mit einer Lernkurve so steil wie eine schwarze Piste, trauten uns die Lehrer nach dem dritten Tag schon die erste rote Piste am Sessellift Figol zu und gondelten ab Tag 4 schon mit uns zur Hütte „Adlerlounge“ hinauf. Dabei fuhren die Anfänger häufig mit jeweils einem unterstützenden Profi zusammen. Die Gemeinschaft auf der Piste fand sich auch in den Abenden wieder. Nach dem Essen fand man sich zuerst in der gemeinsamen Nachbesprechung und anschließend wahlweise um die Tischtennisplatte versammelt, Herrn Wessels Rätseln lauschend, oder bei den zahlreichen Spielen wieder. Darüber hinaus gab es noch zwei Geburtstage zu feiern, Eisstockschießen bei Michl, und die Apre-Ski Bar namens „Stadl“ zu besuchen. Was allerdings am Freitagabend passiert ist, muss aus Zeugenschutzgründen geheim bleiben.
Auch für die Profis war es eine sehr lehrreiche Fahrt. Herr Zweigert leitete Übungsstunden so, dass man seine Technik verbessern konnte und lustige Übungen wie Ski-Walzer gemacht hat. Auch sorgte seine Aufgabe „Jeder gibt mir jetzt einen Ski und ihr fahrt nur noch auf einem Ski den Abhang runter“ für sehr viel Gelächter und ebenfalls dafür, dass nicht nur die Anfänger im Schnee landeten.
Der letzte Tag kam schneller, als man wollte. Die über die Zeit lieb gewonnenen Aprés Ski Lieder singend fuhr man bei perfektem Wetter ein letztes Mal den Berg hinauf. Als dann noch die die Versicherungen in Schrecken versetzende Ansage kam, „Ihr dürft jetzt für euch das Gebiet befahren“, war alles perfekt. Die anschließende Busfahrt nach Hause traten wir mit zahlreichen Eindrücken und etwas Wehmut an. Natürlich lassen sich nicht alle Erlebnisse in einen Artikel quetschen. Wenn ihr also wissen wollt, was am Freitagabend passiert ist, wie ein echter Germknödel in zweitausend Metern Höhe schmeckt und warum man seinen Spiegel lieber an Ort und Stelle lassen sollte, dann fahrt nächstes Mal mit in die Berge, nach Kals, an den Großglockner.
Bericht von Johann Buckmann
Fotos: P. Wessel