Kurz vor den Abiturprüfungen unternahm der Kunst-Leistungskurs eine Exkursion nach Hamburg, um dort sowohl die Hamburger Kunsthalle als auch den Galeristen Jürgen Becker zu besuchen.
In der Kunsthalle wurden vor allem Kunstwerke in Augenschein genommen, die einen Bezug zu den im Unterricht thematisierten Werken hatten – Augenbetrügerstillleben, Landschaften, Impressionismus, Romantik… So war die Begegnung mit den Originalen fast wie ein Treffen mit ‘alten Bekannten’, die ein Wiedererkennen aber auch das Entdecken bislang nicht wahrgenommener Details ermöglichte. Der hohe Naturalismusgrad barocker Gemälde faszinierte ebenso wie die fleckige Malweise der Impressionisten, bei der sich der Bildgegenstand zugunsten der Darstellung von Licht, Luft, Atmosphäre aufzulösen scheint. Aber auch die bloße Präsentation und Zusammenschau der Kunstwerke in den wunderbaren Räumen der Hamburger Kunsthalle begeisterte.
Der gebürtige Oldenburger Jürgen Becker führt seit Jahrzehnten in Hamburg eine Galerie, die vor allem bedeutende internationale KünstlerInnen mit Werken, die nach 1970 entstanden sind, vertritt. Zum Portfolio gehören beispielsweise Sigmar Polke, Hanne Darboven und Richard Prince. Jürgen Becker und seine Gattin sind darüber hinaus leidenschaftliche Sammler, die in ihrem Privathaus mit herausragenden Werken der bildenden Kunst leben. Von der Leidenschaft und den Werken konnte sich der Kunst-LK, der auch von dem ehemaligen AGO-Kollegen Jörg Witte begleitet wurde, im Gespräch mit Jürgen Becker und beim Gang durch dessen Privaträume ein anschauliches, mitreißendes und nachhaltiges Bild machen.
Auch wenn der Museumsbesuch überzeugte, war das Erleben des engen Zusammenspiels zwischen Kunst und Leben in der Begegnung mit Jürgen Becker und seiner Privatsammlung eine einmalige Erfahrung, die sicherlich auch die subjektive Relevanz von Kunst im Alltag neu justierte.