Junge Chinesen sammeln Erfahrungen am Alten Gymnasium in Oldenburg
25 Schülerinnen und Schüler der chinesischen Partnerschule aus Xi’an statten in dieser Woche mit ihren Lehrkräften dem Alten Gymnasium einen einwöchigen Besuch ab. Die Jugendlichen wohnen dabei in Gastfamilien der Schülerinnen und Schüler vom AGO. Im Oktober erfolgt der Gegenbesuch in Xi’an.
Am Montag nahm Bürgermeisterin Christine Wolff die Jugendlichen mit ihren Lehrern im Sitzungssaal des alten Rathauses in Empfang. Sie hieß die Gastschülerinnen und Gastschüler willkommen, wobei die chinesischen Gäste mit dem bereits einstudierten „Moin“ antworteten. Frau Wolff betonte vor den chinesischen Gästen die Weltoffenheit und Toleranz der Stadt Oldenburg mit ihrem hohen Anteil von Jugendlichen. Sie lobte die bereits seit 2014 bestehende langjährige Verbundenheit zwischen beiden Schulen und stellte zufrieden fest, dass Oldenburgs Chinainitiative in Deutschland eine Vorreiterrolle einnehme, worauf auch häufige Anfragen aus anderen bundesdeutschen Städten hinweisen würden.
„Xi’an ist das Herz unserer China-Initiative“, betonte sie und hob hervor, dass der Besuch Chancen biete, Erfahrungen zu sammeln, dies sei „das beste Geschenk, das Euch keiner nehmen kann“. Sie hob die vielfältigen Kontakte zwischen Xi’an und Oldenburg hervor und betonte, dass die Stadt den internationalen Austausch nach Kräften fördere. Zum Abschluss ihrer Rede gab sie den Gästen noch den Rat mit auf den Weg: „Wann immer Ihr Fragen habt, geht auf die Oldenburger zu und begrüßt sie mit einem ‚Moin’ – ihr werdet eine positive Antwort erhalten.“
Zuvor hatte der kommissarische Schulleiter des Alten Gymnasiums, Uwe Roeder, bei der Begrüßung in der Schule festgestellt, dass vor genau elf Jahren zum ersten Mal ein Seminarkurs des AGO eine Reise nach China antrat und damit ein Tor für internationale Kontakte öffnete. Als Erdkunde- und Geschichtslehrer stellt er die wachsende Bedeutung Chinas in den verbindlichen Lehrplänen beider Fächer fest. Abschließend konstatierte er, dass das Alte Gymnasium in einer Zeit gegründet worden sei, in der in China die Ming-Dynastie geherrscht hätte. Diese Periode zählt zu der jüngeren Zeit der langen Geschichte Chinas. Die begleitenden chinesische Lehrerinnen Raimin Li und Yufang Wei bedankten sich bei der Schulleitung für die Zusammenarbeit und wünschten sich eine weitere Vertiefung des gegenseitigen Austauschs. Die Nachfrage sowohl der Lehrkräfte als auch der Schüler, an einem Austausch teilnehmen zu dürfen, übersteige das Angebot teilweise um das Zehnfache. Das Alte Gymnasium bietet seit einiger Zeit unter Leitung der Kollegin Saskia Rolle (auf dem Bild vorne rechts) eine Arbeitsgemeinschaft an, in der unter anderem die chinesische Sprache erlernt werden kann. Die Deutschkurse an der chinesischen Partnerschule erfreuen sich großer Beliebtheit, möchten doch viele Absolventen später in Deutschland studieren.
Die chinesischen Schüler nehmen im Laufe der Woche auch am Unterricht teil, der sich in vielfältiger Weise von den eigenen Unterrichtserlebnissen unterscheidet. Bei teilweise über 50 Schülerinnen und Schüler in einer Klasse verschafften sich die Lehrkräfte in Xi’an gelegentlich mit einem umgehängten Megafon Gehör. Kameras in jeder Klasse erfassen über KI die Aktivitäten und die Beteiligung eines jeden Schülers. Die Ergebnisse können abends von den Eltern abgefragt werden.
In den folgenden Tagen werden die Gäste mit ihren deutschen Partnern Hamburg und Bremerhaven besuchen. Ferner steht der Kletterwald in Conneforde auf dem Programm. Am Freitag führen die Jugendlichen auch in Anwesenheit der Gasteltern ein Abschlussfest durch.
Text: L. Hillmann
Fotos: S. Rolle